Bericht von den Orie-Genießern
(Jürgen und Sonja Brucksch)
Schon fast als alte Hasen sind wir vergangenen Samstag bereits zum vierten Mal
bei der Haserundfahrt des AC Bramsche gestartet.
Lustig fand ich eine e-mail von Peter Kietzmann, der uns, da er selbst leider
nicht teilnehmen konnte, noch am Ori-Tag "...viel Erfolg in Bramsche (oder
ersatzweise viel Spaß)..." gewünscht hat.
Tja, Peter kennt uns anscheinend sehr gut, denn Spaß hatten wir reichlich am
Samstag und bis zur Hälfte der Orie (also bis zur DK) waren wir mit 10 Punkten
(einmal gegenläufig ignoriert) auch noch sehr erfolgreich.
Hhmmm - und für das was dann danach mit uns geschah haben wir uns zur eigenen
Belustigung eine augenzwinkernde Erklärung zurechtgedichtet ;-) In Bramsche ist
es nämlich üblich, dass alle im Ziel anwesenden Teams auch Sachpreise in Form
von Weinflaschen oder ganz bestimmte "Schoko-Leckereien" bekommen. Da
in der Regel erst am Schluss die C-Klasse, in der wir freiwillig seit 2008
fahren "beschenkt" werden, ist es auch diesmal so gewesen, dass für
die besten Teams keine Schoko-Leckereien mehr zur Auswahl standen. Irgendwie
haben meine liebste Frau und ich wohl einen (bisher nicht bemerkten) extrem
stark ausgeprägten siebten Sinn, der wohl zur Halbzeit geahnt hat, dass wenn
wir so weiterfahren die Endplatzierung wohl zu gut wird und dann die
Schoko-Leckereien schon "ausverkauft" sind.
Um dies zu verhindern hat uns dann unser siebter Sinn durch die zweite Hälfte
der Orie geleitet und uns durch viele "Leichtsinnsfehler" oder sollte
ich lieber "Siebte-Sinn-Fehler" schreiben souverän unter Berücksichtigung
unserer Zielsetzung für 2009 ins Ziel geleitet.
Wir haben z.B. ein weiteres Gegenläufig ignoriert, eine Kontrolle nicht in die
Bordkarte übertragen, eine gleichlange Strecke nicht wie gefordert gegen den
Uhrzeigersinn gefahren, bei einer Fischgräte zu viele Wege berücksichtigt, uns
bei einer Streckenskizze bei einer von zwei für uns nachvollziehbaren Lösungsalternativen
für die falsche entschieden, bei einem Chinesenzeichen etwas falsch gemacht was
ich am Start noch bei Thomas Behning nachgefragt und dann meiner Frau und
Fahrerin erklärt habe und am Schluss durch abkürzen (wegen Zeitmangel wie bei
uns üblich ;-) zwei weitere Kontrollen auf der Strecke gelassen.
Somit hatten wir unsere zwei diesjährigen Ziele auch optimal erreicht:
Eine zweistellige Strafpunktzahl (90 Punkte) und Dank unserem 7. Sinn zwei
Schachteln von diesen "Schoko-Leckereien" ;-)
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Orie sehr schön war und trotz des
durchgängig hohen Schwierigkeitgrades war sie uns sehr flüssig vorgekommen.
Dass wir dennoch ein paar Minuten (strafpunktfreie) Karrenz eingefangen haben
lag diesmal nicht daran, dass ich mal wieder einen Beifahrer-Blackout (wie schon
dreimal zuvor) in Bramsche hatte. Nein; diesmal war die Orie noch ein wenig
schwerer als sonst und so hatten auch die richtigen Profis viel Karrenz
ausgenutzt. So hatten wir z.B. im Ziel nur 9 Minuten mehr Karrenz gebraucht als
die späteren Gesamtsieger und das zeigt mir, dass wir so langsam den Anschluss
finden (kleiner Scherz ;-)
Ergänzend zu dem sehr guten Bericht von Michael Zeuner auf orisport.de möchte
ich nochmal folgende Punkte erwähnen, die für Ories wie Bramsche und Artland
schon selbstverständlich sind:
- Sehr gute Wege (Youngtimer-geeignet)
- Kein Suchen von Wegen auf der Karte (alle doppellinig), deshalb auch in
Dunkelheit noch gut zu bewältigen (obwohl wir uns vorstellen können, dass es
tagsüber, also vielleicht ab 14:00 Uhr anstelle von 16:00 Uhr noch mehr Spaß
machen würde, da man dann einen besseren Überblick hat)
- Wenig Ortsdurchfahrten, klare Streckenführung und dadurch auch sehr gut für
"fremde Teilnehmer" geeignet
- Man ist eine große Schleife gefahren; d.h. man ist nicht permanent wieder in
ein Gebiet gefahren, in dem man vorher schon einmal war (kam glaube ich nur
einmal vor) - dadurch konnte man sehr flüssig fahren ohne ständig auf
Gegenverkehr von früheren Aufgaben achten zu müssen. Die Orie-Tricks haben
fast ausschließlich nur in den einzelnen Aufgabenteilen Anwendung gefunden...
SUPER
- Bordkartenwertung sehr ausgewogen; d.h. man bekam i.d.R. nur 1 bis max. 2
Kontrollfehler wenn man etwas falsch machte (wobei die Veranstalter auch ständig
daran dachten, welche Fehler die Teams wohl machen könnten...)
- Start und Ziel außerhalb vom Start-/Ziellokal, dadurch kein Chaos durch zu
viele Teilnehmer etc. in der Ortschaft
- Abendessen in Buffetform von Artland/Sulingen abgeschaut - KLASSE, kam bei
allen Teams sehr gut an und war das I-Tüpfelchen der reibungslosen Organisation
- usw.
Eigentlich kann man gar nicht schreiben, wie toll Veranstaltungen wie z.B.
Bramsche sind und wie weit sie über dem Durchschnitt liegen.
Deshalb noch ein kleiner Kommentar zur Nachlese des Veranstalters, in dem er
schreibt, dass diesmal zwei Fehler in der Fahrt waren.
Nun, die meisten Leser dieses Berichtes würden den einen Fehler mit Sicherheit
gar nicht bemerken und wie wir problemlos eine Lösung finden ;-)
Der andere (echte) Fehler war für uns diesmal auch kein großes Problem. Wir
versuchten auch die Aufgabe trocken zu lösen und haben gemerkt, dass es nicht
aufgeht. Hier hat uns dann unsere Erfahrung bei der wohl anspruchvollsten Orie
von Deutschland (2000+x Tücken) geholfen. Dort fährt man konsequent seine
erarbeitete Lösung ab. Auf der Strecke kann es dann sein, dass man durch ein
Sperrschild etc. dann gezwungen ist, seine "trocken" erarbeitete Lösung
nochmal anzupassen und dadurch ergibt sich dann automatisch eine
"neue" Lösung...
Wir sind deshalb nach ein paar Minuten nachdenken einfach losgefahren, wurden
dann auf der Strecke über den geänderten Verlauf der Aufgabe informiert und
konnten deshalb problemlos weiterfahren.
Zusammenfassend kommen wir deshalb auch wie in den Vorjahren wieder zu dem
Ergebnis: Die Veranstaltung lag wieder sehr weit über dem Durchschnitt und wir
kommen selbstverständlich im nächsten Jahr wieder.
Wir haben auch schon unsere Ziele für 2010 definiert: Eine einstellige
Platzierung und Mannschaftssieger mit einer Bayern-Mannschaft.
Die Idee zur Bayern-Mannschaft kam von Michael Lobenhofer und ist in diesem Jahr
leider daran gescheitert, dass Olaf Jessen bei der Anreise mit dem Zug
unvorhersehbare Probleme hatte und deshalb gar nicht erst bis Bramsche kam!).
Aber im Ernst; im nächsten Jahr greifen wir die OriGang an, die in diesem Jahr
zum wiederholten Male souverän den Mannschaftspreis abgeräumt haben -
Herzlichen Glückwunsch hierfür.
Jürgen
Kleiner Nachtrag:
Wir haben von Sa. auf So. in Bramsche übernachtet und beim Frühstück die
Teilnehmer Marks/Marks (als eingefleischte Bramsche-Fans), den Bramsche-Neuling
Alain Gallion (allen bekannt aus dem Ori-Südwest-Pokal) und Olafs Fahrer
Gunther Wündsch getroffen. Noch einmal vielen Dank für die schönen Orie-Gespräche.
Beim Team Marks/Marks (aus Berlin!) gibt es 2011 schon das 10-jährige
Bramsche-Jubiläum und ich vermute mal, dass es den meisten Teams so geht, wenn
sie einmal in Bramsche waren, egal wie weit die Anfahrt war.
Einmal Bramsche und dann immer wieder...