Bericht
von Martin (Teilnehmer der Klasse C):
Am 8.10.2011 hat der AC Bramsche die
44. Haserundfahrt veranstaltet. Mehr als 45 Teams hatten den Weg in
das Startlokal Gasthof Bischof-Reddehase gefunden. Bei der
Papierabnahme erhielt jedes Team 2 Bordkarte, 2 Seiten Durchführungsbestimmungen
(DB) und 2 Seiten mit Beispielen. Außerdem eine DIN A4 große Übersichtskarte
im Maßstab 1:50.000 in Farbe.
Neben altbekannten Regeln wie „nicht kreuzen“, „nicht gegenläufig“
und etwas anspruchsvolleren Regeln wie „Chinesen gelten bis zum nächsten
Abzweig“ oder „Fischgräten zeigen nur noch einfahrbare Wege“
gab es dieses Jahr eine für Bramsche neue Aufgabenstellung – die
Barrikade. Eine Barrikade ist eine Markierung (in Bramsche ein
kleiner gelber Punkt) auf einer Pfeilskizze. Diese Markierung darf
nicht überfahren werden. Stattdessen muss an der letzten Möglichkeit
vor der Barrikade die Skizze verlassen werden und an der ersten Möglichkeit
hinter der Barrikade wieder aufgenommen werden. Im Internet bei
einem anderen Veranstalter schonmal gesehen, sollte diese Neuheit
uns aber nicht so große Bauchschmerzen bereiten. Zumal in Bramsche
die Regelung nur innerhalb einer Aufgabe galt und nicht nach der
Aufgabe in allen Karten vorhanden sein sollte.
Mit etwas Verspätung halten Thomas Behning und Werner Schick gegen
15:30 Uhr die Fahrerbesprechung. Eigentlich war alles wichtige in
der Durchführungsbestimmungen geschrieben und nur zwei Fragen
wurden nochmals für alle Teilnehmer beantwortet.
Ab 15:41 Uhr wurde vom Vorstart im Minutentakt zur Gleichmäßigkeitsprüfung
gestartet. Wie letztes Jahr war ein kleiner Weg inklusive Wendemanöver
in 45 Sekunden zu fahren. Dabei wurde die gleiche Strecke wie im
letzten Jahr verwendet. Nach der Gleichmäßigkeitsprüfung ging es
ohne Halt weiter zum Start auf einem Parkplatz an der B218 hinter
Ueffeln. Ab 16:01 Uhr wurde dort die Teams wieder im Minutenabstand
mit dem Bordbuch auf die ca. 95 Kilometer lange Strecke geschickt. 3
Stunden und 30 Minuten plus 60 Minuten Karenz hat uns der
Veranstalter dafür gegeben.
Das 17-seitige, farbige Bordbuch war in DIN A5 ringgebunden und sehr
handlich, bis unsere Ringbindung bei Aufgabe 6 aufgab. 16 Aufgaben
waren insgesamt zu absolvieren.
Aufgabe 1 schickte uns zunächst eher unspektakulär über einen
Parkplatz. Gefolgt von einer „Offroad“-Skizze und 4 Chinesen
musste man sich an die Durchführungsbestimmungen erinnern. Chinesen
nach Karte gelten bis zum nächsten Abzweig. Also lag eine Überlappung
zum letzten Pfeil vor und es musste noch eine Extrarunde gefahren
werden.
Aufgabe 2 machte dann ähnlich weiter, wie Aufgabe 1 anfing. Zunächst
einfach ein paar Skizzen abfahren. Ein Doppelpfeil machte das ganze
dann spannender. Doppelpfeile sind Skizzen, die in beide Richtungen
jeweils mindestens einmal gefahren werden müssen. Doch von den zwei
möglichen Lösungswegen endete einer in der Gegenläufigkeit. Also
schnell die andere Lösung abgefahren und weiter mit Aufgabe 3.
Unser Motto heute, jede Minute, die wir am Anfang sparen, wird es später
länger hell sein.
In Aufgabe 3 war gegenläufiges Fahren erlaubt. Zunächst eine
Fischgräte. Viermal sollte ein noch einfahrbarer Weg rechts
liegengelassen werden. Eine Kurze Diskussion entsteht im Auto. „Zählen
wir den Weg unter dem Doppelpfeil mit?“ In den DB steht, dass
Doppelpfeile nach dem Befahren immer in beide Richtungen befahren
werden können, der Weg unter dem Pfeil ist aber offensichtlich
gestrichelt dargestellt und darf eigentlich nicht befahren werden.
Wir entscheiden uns für das Richtige und zählen den Weg nicht. Dafür
erkennen wir aber die eigentliche Gemeinheit der Fischgräte nicht.
Der erste Weg beginnt doppellinig, wird dann von einer
eingezeichneten Aufgabenteilnummer unterbrochen und geht dann
gestrichelt weiter. Für uns ganz klar ein nicht durchgehender Weg.
Kein Grund zur Diskussion oder zum Nachlesen. Aber in den DB steht,
das Wege, die an Veranstaltermarkierungen enden, als durchgehend
gelten. Was nach der Markierung kommt interessiert nicht.
Durch diesen Fehler ergab sich eine Extrarunde, die mit 10 Punkte
unser Punktekonto eröffnete. Die sollten aber nicht lange da
alleine stehen. Gleich nach der Fischgräte haben wir die Strecke
von Aufgabe 2 gekreuzt und schwups war das Konto um weitere 30
Punkte reicher.
In Aufgabe 4 sollten wir die längst mögliche Stecke von A zum E
fahren, die ohne doppeltes Befahren von Wegen innerhalb des
Kartenausschnitts möglich war. Eine Interessante Aufgabenstellung,
die dann aber leider nur aus zwei auszufahrenden Dreiecken bestand.
Aufgabe 5 war wieder eine Mischung verschiedener Aufgabenarten. Zunächst
2 Chinesen nach Natur und Striche. Eine Fischgräte mit 3
Abzweigungen sah auch wieder so aus, als wenn nichts besonderes zu
beachten sein. Ohne Probleme lösbar. Da läuten die Alarmglocken.
Nun muss einem nur noch einfallen, was Werner Schick sich da
ausgedacht hat. Das in Aufgabe 4 eine Straße gesperrt war und dies
auch für weiteren Kartenausschnitte gilt, da sind wir, obwohl genau
sowas bei der Fahrerbesprechung gefragt wurde und ich die Straße
nach Aufgabe 4 sogar in der Übersichtskarte markiert hatte, nicht
drauf gekommen. Plus 10 für eine fehlende Extrarunde an einer
Stempelkontrolle.
In Aufgabe 6 sollten diverse Skizzen miteinander verbunden werden.
Hier galt es eigentlich nur die kleine Unterbrechung der Skizze 1 zu
erkennen, die am Ende der Aufgabe noch eine weitere Runde über den
ganzen Kartenausschnitt forderte.
Aufgabe 7 führte dann zur DK. Mehrere Pfeilskizzen waren über
mehrere Ausschnitte verteilt. Auch ein Pfeilwurm hat sich auf einen
der Ausschnitte verirrt. Hätten wir gemessen, hätten wir bestimmt
festgestellt, dass die 2. Skizze nicht die war, die am schönsten in
die Reihenfolge passte, sondern dass die nächste schneller zu
erreichen war. So erhöhten wir kurz vor der DK auf 60 Punkte.
Erst beim Abfahren der einzelnen Skizzen und Wurmteile ist uns
aufgefallen, dass einer der Pfeile komisch aussah. An der
Pfeilspitze war noch ein Strich. Sollte das ein Pfeil-Strichwurm
sein? So etwas gibt es laut Ausschreibung und DB nicht. Wir haben
uns dafür entschieden, dass das ein Pfeil gefolgt von einem Strich
ist. Ohne Überlappung. Was das wirklich sein sollte weiß ich bis
jetzt nicht. Kurz vor Ende der Aufgabe wurden dann die 1. Bordkarte
an der DK abgegeben.
Aufgabe 8 bestand dann aus Pfeilwürmern, einer Punktskizze, Pfeilen
und einem kleinen Strich, der wieder mit einer kleinen Unterbrechung
vor dem E-Pfeil lag. Wer die Unterbrechung erkannt hat, konnte die
Skizzen einfach der Reihenfolge abfahren. Sonst hätte man zwischen
den einzelnen Skizzen schon genau hinsehen und messen müssen, um
eine „fast-richtige“ Lösung zu bekommen.
In Aufgabe 9 war gegenläufiges Fahren erlaubt. Einige nummerierte
und nicht nummerierte Skizzen auf diversen Kartenausschnitten
sollten abgefahren werden. Aufgabenteil 2 und 3 waren an einen
Parkplatz. Nun galt es zu erkennen, dass der vom Parkplatz wegführende
Strich eher erreicht werden konnte als ein weiterer Pfeil am
Parkplatz. Somit musste später nochmals zu dem Parkplatz zurückgefahren
werden, um den Pfeil zu erfüllen.
Aufgabe 10 dann wieder eine super Falle für alle, die nicht richtig
lesen. Es sollten 3 Punkte der Reihenfolge nach abgefahren werden.
Dabei durfte man an Kreuzungen immer nur im Wechsel links – rechts
abfahren. Im Aufgabentext stand: „Beispiel: Es wird mit RECHTS
angefangen. Die nächste Kreuzung dann LINKS dann wieder RECHTS dann
LINKS usw.“. Wer das Wort „Beispiel“ nicht ernst genommen hat
und mit RECHTS angegangen hat, fand keine Lösung zur Aufgabe. Wer
dahinter gekommen ist und mit LINKS begonnen hat, hatte kein
Problem.
Nun standen die Barrikaden an. In Aufgabe 11 zunächst 2 Pfeile mit
jeweils einer Barrikade. Wer die Regeln richtig verstanden hat und
den letzten Abzweig vor der Barrikade und den ersten Abzweig nach
der Barrikade verwendet hat, fand schnell die richtige Lösung.
Aufgabe 12 dann nochmal Barrikaden. Diesmal eine lange Pfeilskizze
mit 3 Barrikaden. Auch hier musste man nur die wirklich letzten bzw.
ersten Abzweige vor bzw. hinter der Barrikade wählen und dorthin
entsprechend einen Weg finden. Der gestallte sich in dieser Aufgabe
manchmal etwas komplizierter. So gab es noch 2 Extrarunden um hinter
der Barrikade die Skizze wieder aufzunehmen.
In Aufgabe 13 wieder diverse Aufgabenarten im gleichen Gebiet wie
Aufgabe 12. Zunächst überlappte der 1. Pfeil mit Aufgabe 12. Die
Runde nach Übersichtskarte führte andersherum, als die
Kartenausschnitte suggerierten. Ein paar Chinesenzeichen, Pfeile und
ein Doppelpfeil waren nun zu verbinden. Auch hier galt es zu
beachten, dass Chinesen bis zum nächsten Abzweig gelten. Dadurch
entstand eine Überlappung zwischen Chinese 9 und Pfeil 10. Diese
musste aber mit einer größeren Runde durch das Aufgabengebiet gelöst
werden, weil sonst ein paar Meter der Strecke von Aufgabe 12 gegenläufig
gefahren wurde.
Zu Aufgabe 14 hätte ich die Übersichtskarte lieber etwas studieren
sollen. Denn dort war eine kleine Abkürzung über eine Tankstelle
eingezeichnet, die dann mit einer Wendekontrolle aufgelöst wurde.
Hier sammelten wir nochmal 10 Punkte.
Aufgabe 14 bestand aus diversen Punkte und einem Pfeil, der durch
den Zusatz „Der Pfeil überlappt nicht mit Aufgabe 15“ uns
nahelegen sollte, dass dies der letzte Aufgabenteil ist. Ein etwas
abgelegener Punkt war aber erst nach dem Pfeil erreichbar und so gab
es gar keine Gefahr der Überlappung. So ergab sich nach Übersichtskarte
ein etwas anderer Weg zu Aufgabe 15.
In Aufgabe 15 durfte man an Kreuzungen nur rechts oder links
abbiegen. Mit etwas nachdenken auch eindeutig lösbar.
Aufgabe 16 war dann die letzte Aufgabe für die wir nur noch ein
paar Minuten Zeit hatten, bevor die Karenzzeit angebrochen wurde.
Zunächst galt es, die Überlappung von Aufgabe 15 und 16 zu
umfahren. Auf dem Weg zu Aufgabe 16 stießen wir auf eine
Wendekontrolle am Anfang eines Feldwegs. „Wenden und mit
Aufgabenteil 2 fortsetzen“ war nun unser Auftrag. Da der
Kartenausschnitt von Aufgabe 16 beim Feldweg endete, sind wir auch
gut 200 Meter Straße gegenläufig in Richtung Aufgabenteil 2
gefahren, da es sonst keine Anbindung mehr gab.
Werner Schick wollte es etwas anders: Das Wenden sollte sich nur auf
die 5 Meter Feldweg beziehen und nicht auf den restlichen Weg. Da
wir mit Aufgabe 16 ja eigentlich noch gar nicht angefangen hatten,
sollten wir weiter nach Übersichtskarte fahren und so einen anderen
Weg bzw. eine weitere Wendekontrolle finden. Diese Kontrolle wurde
im Ziellokal nach etwas Diskussion aus der Wertung genommen.
Weiter ging es mit einer kleinen Fischgräte, bei der wieder nur
einfahrbare Wege zählten und zwei Skizzen. Wie fast jedes Jahr, gab
es dieses Jahr wieder kurz vor dem Ziel noch eine kleine Gemeinheit.
Ein kleiner Punkt wurde von Werner Schick unter einer Autografik
versteckt. Um eine größere Extrarunde zu ersparen, wurde der Weg
mit einer weiteren Wendekontrolle verkürzt. So kamen wenige Minuten
vor Ablauf unserer Zeit am Ziel an.
Im Ziellokal hing bei Ankunft schon der erste Abschnitt und es gab
wieder Schnitzelbuffet (€ 12,00 p.P.). Nach reichlich Diskussionen
und Unterhaltungen wurde gegen 22:30 Uhr mit der Siegerehrung
begonnen. Für jedes anwesende Team gab es Sachpreise in Form von
Wein oder Süssigkeiten. Für uns hat es diesmal nur für einen 6.
Platz gereicht. Es war trotzdem eine super Fahrt. Jedes mal bin ich
in Bramsche wieder überrascht, wie man so eine Fahrt auf die Beine
stellen kann, bei der ich als Beifahrer meine Fehler erst im
Ziellokal merke. Der 6. Oktober 2012 ist im Terminplan markiert.
Ergebnisliste und PDF Dateien der Fahrtaufträge mit Lösungen sind
bestimmt bald unter www.ac-bramsche.de/ori erhältlich.
veröffentlicht unter www.orie.de
|