Haserundfahrt
des AC Bramsche am 09.10.2004
Bericht von Michael Zeuner
Der AC Bramsche warb im Vorfeld
in der Ausschreibung wie auch im Internet mit der Wahl zur besten Veranstaltung
in der NordOM wie in der WestOM in den letzten Jahren. Und diese Auszeichnungen
haben sich die Bramscher auch vollauf verdient. Insofern war die Vorfreude auf
die 2004er Ausgabe der Haserundfahrt groß.
Rund 50 Teams fanden den Weg zur Gaststätte
Renzenbrink. Hierzu gehörten auch Teilnehmer der Sonderklasse
für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehren und DRK, die mit 12 Teilnehmern belegt
war. Selbstverständlich waren auch die Spitzenteams der Nord- wie der
Westdeutschen Meisterschaft angetreten.
Bei der Papierabnahme erhielten wir die üblichen Unterlagen. Die Durchführungsbestimmungen
waren deutlich beschrieben und nicht zu umfangreich. Neu war lediglich der
„Doppelpfeil“. Der ausführlichen Beschreibung entnahmen wir, daß es sich
um einen Pfeil mit zwei Spitzen handelt; also eigentlich zwei Pfeile. Dies war
eine Variante, die uns nicht vor allergrößte Schwierigkeiten stellte; man
konnte aber schon mal die zweite Spitze des Pfeiles vergessen und sich
Strafpunkte einhandeln.
Auf dem Weg vom Vorstart zum Start war dann eine Gleichmäßigkeitsprüfung zu
absolvieren. Dabei war eine Strecke von 740 m in 90 Sekunden zu fahren. Die Zeit
wurde mit Lichtschranken gemessen. Das Ergebnis der GLP zählte nur bei
Strafpunktgleichheit und nach der Inanspruchnahme von Karenzzeit. Im Ziellokal
wurde noch diskutiert, ob die ermittelten Strafpunkte Sekunden oder
Zehntelsekunden waren, was aber auch egal war, da die GLP wohl selten zur
Wertung herangezogen werden mußte.
Trotzdem halte ich dies für eine schöne Sonderaufgabe, insbesondere wenn man
berücksichtigt, daß ADAC Weser-Ems und der NFM ( Niedersächsische Fachverband
für Motorsport) in ihren Meisterschaften noch immer die Sonderaufgabe (was auch
immer da gemacht wird) mitbewerten.
Meines Erachtens führt die Wertung einer Sonderaufgabe, die mit dem Orisport
eigentlich nichts zu tun hat, zu einer Verzerrung der Punktetabelle und
vielleicht sogar zu einer Abwertung der Meisterschaft – aber dies sei nur am
Rande bemerkt-.
Am Start erwartete uns noch eine kleine Anekdote. Der Veranstalter mußte leider
eine Person abstellen, die darauf hinwies, daß wir vor dem Start auf der linken
Seite anhielten. Ein starrsinniger Anwohner hat darauf hingewiesen, daß der
rechte Seitenstreifen sein Eigentum sei (?) und wir doch sein Gras nicht
plattfahren sollten. Es ist schade, daß solche Zeitgenossen immer wieder darauf
aus sind, ohne Rücksichtnahme das Freizeitverhalten anderer zu stören.
Jetzt aber endlich los: Am Start erhielten wir das gewohnt erstklassige
Bordbuch: 6 Seiten Aufgabenstellung auf hochwertigem Papier, Farbdruck mit rot
eingezeichneten Aufgaben, das Ganze gestanzt und mit einem Ringbinder
zusammengebunden, eingerahmt von einer Folie und einem rückseitigem Karton.
Hiermit setzt der AC Bramsche Maßstäbe, die selten erreicht aber wohl nie übertroffen
werden. Wer das nicht kennt, sollte im nächsten Jahr hier (oder vielleicht beim
AC Artland) fahren!
23 Aufgaben hat uns das Fahrtleitungsteam um Kurt und Thomas Behning und Werner
Schick gestellt. Die Aufgaben waren sehr sauber gezeichnet und gut abzufahren.
Der Schwierigkeitsgrad war der erstklassigen Teilnehmerschar angemessen und m.E.
nicht übermäßig hoch. Teilweise suchten wir vergeblich nach dem Trick in der
Aufgabe, während wir andere nicht fanden. Die Fahrt ging über gute 100 km
durch weitläufige Gegend ohne Stadtdurchfahrten und durch wenig bewohntes
Gebiet. Die fast ausschließlich asphaltierten Strecken waren gut zu fahren, so
daß der Fahrer auch „seine“ Ori hatte.
Hin und wieder fand man sich hinter Krankenwagen wieder, die zum Teilnehmerfeld
gehörten. Am Rande der Ori kam es im
normalen Straßenverkehr zu einem Unfall (ohne irgendeine Beteiligung der
Oriteilnehmer). Einige der teilnehmenden Einsatzfahrzeuge sind sofort zum
Unfallort geeilt, ohne Rücksicht auf die Nachteile für das eigene Abschneiden
in der Fahrt. Was für die Helfer vielleicht eine Selbstverständlichkeit ist,
verdient trotzdem unsere hohe Anerkennung.
Ich erspare es mir, auf die jeweiligen Aufgaben im Einzelnen einzugehen,
vielleicht auch, weil ich mich dann wieder über die eigenen Fehler ärgern muß.
Schließlich muß ich die gesammelten Strafpunkte allein mir zuschreiben und
kann sie nicht beim Veranstalter suchen. Die Fahrt hat aber wieder erheblichen
Spaß bereitet und war schlicht und ergreifend hervorragend ausgearbeitet.
Fehler wurden ziemlich gerecht und gleichmäßig bestraft.
Selten gibt es eine Fahrt auf einem derartigen Schwierigkeitsgrad, ohne daß es
im Ziellokal Anlaß zu irgendwelchen Diskussionen oder Auslegungen gibt. Aus
eigener Erfahrung weiß ich, wieviel Zeit es kostet, eine derartige Fahrt
auszuarbeiten. Ich möchte hier nochmal meinen besonderen Dank an das
Fahrtleitungsteam aussprechen.
Gesamtsieger der Haserundfahrt 2004 wurden Peter Meisenkothen/Günter Goworek
vor Peter Maresch/Rainer Witte mit jeweils 40 Strafpunkten. Treuke/Zeuner
konnten mit ihrem dritten Platz und 50 Strafpunkten weder in der NordOM noch in
der WestOM für etwas Spannung sorgen. Die sich abzeichnenden Sieger Peter
Tintrup/Norbert Walter in der WestOM (in Bramsche 4.) sowie Kurt und Thomas
Behning in der Nord OM können jetzt endgültig den Sekt kaltstellen, da sie nur
noch sehr theoretisch eingeholt werden können. Aber noch gibt es keine Glückwünsche,
diese werden aber sicherlich bald ausgesprochen. Die gesamte Ergebnisliste veröffentlicht
der AC Bramsche im Internet (www.ACBramsche.de).
Michael
Zeuner
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